Fünf Monate Paul

Das kleine zarte Babylein, dass sich kaum ablegen lassen wollte, ist zu einem mobil werdenden, kompakten Baby herangewachsen. Paul erkundet immer mehr die Welt, um ihn herum. Ist es nicht spannend, zu beobachten wie Babys innerhalb nur eines Jahres in diese Welt kommen, in ihr wirklich ankommen und sie sich zu eigen machen?

Ich hatte bereits im letzten Monatsbeitrag geschrieben, dass wir beide beim Kinderarzt zum Corona-PCR-Test waren und kurz danach kamen auch unsere Ergebnisse.

Familie

Das Baby hatte einige der typischen Corona-Symptome wie Husten, Schnupfen und Co. Aber coronatypisch Corona ist halt nicht nur typisch Corona. Ich konnte mich zuerst bei seinem Test einloggen und: negativ. Die aufregendsten Sekunden des ganzen Monats folgten, bis ich endlich die Seite zu meinem Ergebnis geladen hatte. Was wenn ich auch negativ bin? Quarantäne mit einem positiven Schnelltest und dann negativ hatten wir das Jahr zuvor schon mal. Und was wenn es positiv ist? ist das realistisch, so viel wie wir aufeinander hängen? Aber dieses Mal hat der Schnelltest richtig gelegen. Mein Ergebnis war positiv. Das hieß für alle, einen Schritt zurück treten und alles ganz in Ruhe angehen. Pünktlich zum Ferienstart. Naja. Immerhin kein Homeschooling. Und immerhin durfte der Papa gleich wieder raus und hat uns versorgt. Die großen Kinder konnten wir nach ein paar Tagen freitesten, so dass die Zeit sogar recht gut und schnell umging. Paul und ich haben aufs Ende der Quarantänezeit gewartet, weil ich ihn nicht noch mal in seinen winzigen Nasenlöchern rumwirbeln lassen wollte. Spannenderweise habe ich anscheinend niemanden angesteckt. Alle um mich rum waren und blieben negativ. Und auch mir selbst ging es so gut, dass ich in der Quarantänezeit unsere Hecke von unserer Grundstücksseite aus geschnitten habe. Dafür hätte ich sonst nie Zeit und Muße gehabt, zumal man ja auch auf die Schutzfristen achten muss und die schon bald dagewesen wären. Es hätte also nicht besser laufen können.

Entwicklung

Paul hat in der Zeit gelernt seine Füße anzufassen und sich daran festzuhalten. Immer wieder faszinierend, wie gelenkig und beweglich Babys sind. Manchmal hat er sich so ganz eingerollt und hin und her bewegt. Mit diesem Schwung klappte dann auch das vom Rücken auf den Bauch drehen in Windeseile. Mama und Baby sind beide vor Stolz fast geplatzt. :-) Seitdem ist natürlich die Bauchlage total interessant.

Pauls Haare sind dichter geworden. Kaum mehr zu glauben, dass er zwischenzeitlich mal fast Glatze hatte. Und seine Augen funkeln so neugierig in die Welt, dass Papa meinte „Das wird ein schlauer“. Das haben wir aber auch bei allen gedacht. Welche Mutter und welcher Vater glaubt das nicht von seinen Kindern? ;-)

Schlafen

Paul schläft wunderbar. Und trotzdem bin ich manchmal müde. Zu müde zum Denken. Keine Ahnung, wie das Eltern machen, deren Babys nachts wirklich häufig wach sind. Draußen im Garten hat er während meiner Heckenschneiderei im Kinderwagen wie Dornröschen unter den Ranken geruht.

Ernährung

Babys Ernährung ist mit einem Wort zu beschreiben: Stillen. Allerdings flattern durch die Babyclubtests immer mehr Infozettel zum Beikoststart und zum ersten Brei ins Haus und auch die ersten Gläschen haben hier Einzug gehalten. Meine Oma meint, Paulchen müsse bald mal was richtiges essen. Gerade diese „Breityrannei“ der Firmen stresst mich irgendwie schon. Krass oder, dass wenn man, wie wir, später mit der Beikost startet, ständig das Gefühl vermittelt bekommt, man hätte irgendwie den Anschluss verpasst.

Spielen

Lieblingsspiel ist ungeschlagen das Greifen üben. Dafür müssen alle Spielsachen in Reichweite, seine Füße und der Schneebesen aus der Küche herhalten. Umso verschiedener umso besser. Aber mit Händen kann man nicht nur greifen, sondern auch platschen. Wenn Paul in der kleinen Baby-Badewanne sitzt, spritzt er bis alles klitschnass ist. Aber jetzt kommt die Wanne in die Dusche, damit nicht das ganze Bad geflutet wird.

Unterwegs

Unterwegs waren wir eher weniger ;-). Aber ich habe mit „Die Tuchtanten“ einen Podcast zum Thema „Tragen muss nicht teuer sein“ aufgenommen; von meinem Arbeitszimmer eine Etage tiefer aus. Das fühlte sich nach Tagen zuhause fast an wie eine Weltreise.

Was sonst noch passiert ist

Mit der Welt und dem Reisen hatten wir aber auch so zu tun. In Pauls fünftem Lebensmonat brach der Krieg in die Ukraine ein. Und wir sammelten hier im Haus spenden, die dorthin gefahren wurden. Es waren so viele, dass wir mehrere Autos bis oben vollgepackt zu den nächst größeren Verladezentren fahren konnten. Die Hilfsbereitschaft war einfach unglaublich und wir haben sortiert ohne Ende. Mehr als einmal lag Paul zwischen Kisten voll Windeln, Dosennahrung, Decken und Co und hat uns dabei beobachtet, wie wir alles sortenrein geordnet haben.

Papa, Paul und ich waren das erste Mal über Nacht weg und haben eine Art Kurzurlaub in Thüringen gemacht, um die Zeltstadt für den Sommer mit vorzubereiten. Das hat erstaunlich gut funktioniert, wobei ich echt froh war, dass der Betreuungsschlüssel bei zwei Erwachsenen und einem Baby lag. Sonst kann man echt nicht hundertprozentig mitdenken und mitarbeiten. Ich bin gespannt, wie unsere Urlaube im Sommer dann werden. Autofahren ist eher nicht seins. Außer Paul ist müde und die Fahrt dauert nur so lange wie sein Schläfchen.

Hier könnt ihr vergleichen, was Pauls Schwester Helena in ihrem fünften Lebensmonat erlebt hat.

Oder schon einmal zu Pauls sechstem Lebensmonat weitergehen.

2 Kommentare zu “Fünf Monate Paul

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